Turner machen Schluß mit der Flickschusterei

Sporthalle TG wird von Grund auf saniert.
Finanzierung mit der Beitragserhöhung möglich.
Auflagen des Brandschutzes kommen teuer.

Von Uli Wirtz-von Mengden

HOCHHEIM Den „Pfingstdienstag" im vergangenen Jahr wird der Präsident der Turngemeinde Hochheim, Georg Schäfer, so schnell nicht vergessen. Damals besuchte der Brandschutzbeauftragte des Kreises die Sportstätten von Hochheims 160 Jahre alten und mit über 1500 Mitgliedern auch größten Verein. Die Mängelliste für die Turnhalle sowie die angrenzende Gaststatte aus dem Jahr 1929 und auch die Erweiterungsbauten aus den 70er Jahren war lang.

Schnell wurde man sich aber im Vorstand darüber einig, dass jetzt Schluss mit weiterer Flickschusterei sei und nun Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen. 700 000 Büro will die TG investieren, um in drei Abschnitten eine ganze Reihe von Verbesserungen umzusetzen.

Zuvorderst steht die Beseitigung der brandschütz- und sicherheitstechnischen Mängel an. Dafür müssen neue Rettungswege und Notausgänge geschaffen werden. Feuersichere Türen werden installiert und Rauchabzüge eingebaut. Für mehr Sicherheit der Sportler sorgen die Beseitigung von gefährlichen Kanten in der Turnhalle und der Einbau von Türen mit flächigen Griffen. Neben den notwendigen Eingriffen in die vorhandene Substanz sind weitere Verbesserungen für den Sportbetrieb vorgesehen. An die kleine Sporthalle, die 1970 angebaut wurde und derzeit Judo und Gymnastik beheimatet, werden zwei Umkleideräume angebaut. Das vorhandene Flachdach wird durch ein Pultdach ersetzt. Hierauf soll eine Photovoltaik Anlage installiert werden. Vorstandsraum und Büro erfahren innenarchitektonische Verbesserungen.

Architekt Karl Gold, selbst Mitglied bei der TG, hat den Liegenschaften des Vereins auch eine optische Aufbesserung verordnet. Nachdem an der Außenfassade eine Wärmedämmung aufgebracht ist, erhalten die kleine Turnhalle und der lang gestreckte Bau entlang der Jahnstraße einen erfrischende Anstrich. Graublau definiert die Turnhalle, während korrespondierend dazu ein helles Grün, auf Faserzementplatten entlang der Jahnstraße auf der Rückseite, den Eingängen zu den Hallen und der Gaststätte dominiert. Ein vorhandener Außenkamin soll ebenso farblich abgesetzt werden wie der Sockel des Anwesens. Zum Blickfang könnte so noch der ebenfalls neu gestaltete Info-Kasten der Turngemeinde werden.

Die finanziellen Belastungen, die in der auf drei Jahre konzipierten Sanierungsphase auf den Verein zukommen, sind so hoch, dass die Mitgliederversammlung eine Erhöhung der Beiträge beschließen musste. Die Mitglieder müssen im Monat nun zwei Euro mehr als bisher für ihren Verein aufwenden. Bei der TG freut man sich, dass die Stadt bereits ihre Zusage gegeben hat, die Maßnahmen im „Rahmen ihrer Möglichkeiten finanziell zu unterstützen".


Stolz präsentieren TG-Chef Georg Schäfer (links) und Architekt Karl Gold das Modell der
generalüberholten Vereinsturnhalle.